Infoseite Mobilität und Auto

Machst du gerade den Führerschein? Träumst du von deinem ersten Auto? Oder bist du schon damit unterwegs?

Ein eigenes Auto bedeutet für viele Jugendliche Unabhängigkeit, Status und Erwachsensein. Im städtischen Bereich verzichten immer mehr junge Menschen ganz bewusst auf Auto und Führerschein. Für sie ist ein Leben ohne Auto aufgrund des dichten Öffi-Netzes leichter möglich und sie sparen dadurch viel Geld. In ländlichen Gebieten ist dies oft schwierig und ein Auto für Arbeitsweg und Freizeit notwendig.

Der Autokauf stellt meist die erste große Anschaffung im Leben dar. Um finanzielle Schwierigkeiten zu vermeiden solltest du einige Dinge beachten.

Hier findest du zahlreiche Anregungen und Tipps zum Thema Mobilität und Auto, die dich bei deinen Entscheidungen unterstützen.

Hier findest du Informationen zum Themenbereich Mobilität und Auto. Folge dem Link hinter dem jeweiligen Punkt in der nachstehenden Aufzählung um direkt zu dem Thema zu kommen, dass dich interessiert:

Welchen Führerschein soll ich machen?

Der Führerschein ist die erste Hürde zum eigenen Auto. Und dabei stellt sich natürlich auch die Frage, welche Fahrberechtigungen du überhaupt erwerben möchtest. Möchtest du auch Motorrad fahren oder brauchst du eine spezielle Lenkerberechtigung in dem Berufsfeld, in dem du später arbeiten möchtest oder bereits arbeitest?

Aber natürlich musst du nicht nur die Prüfung schaffen, sondern auch die Kosten für den Führerschein sind zu bezahlen. Hier ein paar Tipps, die dir dabei helfen, Geld zu sparen!

Tipps:

  • Vergleiche Preise und Leistungen der Fahrschulen. Beachte, dass noch Kosten für den Erste-Hilfe-Kurs, für medizinische Tests, für Unterlagen, zusätzliche Fahrstunden und Perfektionsfahrten dazukommen.
  • Frag Bekannte, die bereits den Führerschein haben, welche Erfahrungen sie mit ihrer Fahrschule gemacht haben.
  • Eventuell gibt es die Möglichkeit von Rabatten für dich und deine Freunde. Ein Gespräch mit der Fahrschule kann sich auszahlen.
  • Überlege, ob für dich aus beruflichen Gründen die Lenkerberechtigung für zusätzliche Fahrzeugtypen (z.B. LKW) einen Preisvorteil bringen kann.
  • Welche Art von Kurs bevorzugst du (z.B. Ferienintensivkurs)?
  • Mehr Infos erhältst du bei den Automobilclubs (ÖAMTC, ARBÖ, VCÖ) und auf den Homepages der Fahrschulen.

Wie kann ich meinen Autokauf finanzieren?

Barkauf
Barkauf ist immer die günstigste und sicherste Variante. Um den Autokauf selbst finanzieren zu können, sind regelmäßige Ansparungen notwendig. Je früher du damit beginnst, desto besser.

Überlege dir, wieviel dein Auto kosten soll und wann du es dir kaufen möchtest. Teile den Preis durch die Anzahl der Monate und du erhältst die monatliche Ansparrate. Sobald du dein erstes Auto hast, beginne gleich fürs nächste zu sparen!
Großer Vorteil beim Ansparen: Das Geld, das du ansparst, kannst du im Bedarfsfall auch für andere dringende Dinge verwenden, wenn diese plötzlich auftauchen.

Tipps:

  • Setze dir Sparziele (Beispiel: „Ich möchte in drei Jahren ein Auto um € 5.000,– kaufen.“)
  • Plane Kosten für Winterausrüstung, Zubehör, Anlage, … ein.
  • Überlege dir, welche laufenden Kosten für dich monatlich leistbar sind, und richte dich bei der Auswahl deines Autos danach. Erstelle dazu eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung.

Kredit & Leasing
Sich Geld bei Kreditgebern auszuborgen kostet zusätzlich Geld! Bei Kredit und Leasing sind immer Zinsen, Gebühren und Spesen zu bezahlen.

Seit einiger Zeit wird besonders die Leasingvariante beworben. Leasing ist eine Art Miete. Das Grundprinzip sieht so aus:

Dein Leasinggeber (z.B. Bank) kauft das Fahrzeug bei dem Händler, den du bestimmst. Er stellt dir anschließend das Auto für einen bestimmten Zeitraum zur Verfügung. Du zahlst für die Vertragsdauer monatliche Leasingraten an die Bank. Darüber hinaus musst du auch für Instandhaltung und Reparaturen sorgen.

Beachte:

  • Die Leasinggesellschaft bleibt bis zum Vertragsende Eigentümer des Autos.
  • Beim Kfz-Leasing wird auch der Abschluss einer Vollkaskoversicherung verlangt. Dadurch steigen die monatlichen Kosten erheblich.
  • Unbedingt mehrere Angebote vergleichen! Der effektive Jahreszins (Zusatzkosten in Prozent pro Jahr) und das Europäische Standardinformationsblatt helfen dir dabei. Dieses enthält Informationen zu Kosten und Kreditbedingungen und muss dir vom kreditgebenden Unternehmen im Vorfeld übergeben werden.
  • Lass dich von attraktiven Leasing-Rabatten nicht täuschen und schau genau, was du am Ende zahlst!

Was muss ich beim Autokauf alles beachten?

Grundsätzlich kannst du ab 18 einen Kaufvertrag abschließen.

Hier ein paar Tipps zum Autokauf, unabhängig davon, ob du beim Händler oder von einer Privatpersonen kaufen möchtest:

  • Erkundige dich über einen angemessenen Verkaufspreis bei Markenhändlern oder in der Eurotaxliste (www.eurotax.at). Teilweise kostenfreie Eurotax-Auskünfte erhältst du als Mitglied bei den Automobilclubs oder der Arbeiterkammer.
  • Überprüfe das Fahrzeug gründlich (z.B. sachkundigen Freund mitnehmen). Auch Automobilclubs bieten Kaufüberprüfungen an.
  • Überprüfe die Gültigkeit des Pickerls, das Pickerl-Gutachten, das Serviceheft und die Typisierung von Umbauten am Auto.
  • Verlange beim Autokauf einen schriftlichen Kauf-vertrag und lies ihn vor Vertragsunterzeichnung genau durch. Formularvordrucke sind z.B. auf den Homepages von Arbeiterkammer, ARBÖ oder ÖAMTC erhältlich.

Gewährleistung
Die Gewährleistung ist eine gesetzlich festgelegte Verpflichtung. Wenn das Auto Mängel hat, so haftet der Autoverkäufer. Dieser muss den Mangel entweder beheben, den Preis mindern oder das Auto zurücknehmen und dir den Kaufpreis erstatten.

Üblicherweise gilt die Gewährleistung zwei Jahre. Beim Gebrauchtwagenhandel kann die Gewährleistung auf ein Jahr verkürzt werden, wenn dies mit dem Kunden ausdrücklich vereinbart wurde.

Vorsicht: Bei Kauf von Privat zu Privat kann die Gewährleistung ausgeschlossen werden!

Garantie
Unter Garantie versteht man die freiwillige Zusage eines Unternehmens (meist des Herstellers), unter bestimmten Bedingungen für Mängel einer Ware einzustehen (z.B. Reparatur oder Austausch). Die Garantie kann nur über die Gewährleistung hinausgehen, sie aber nicht einengen.

Versicherung

Haftpflichtversicherung
Bevor du dein Auto anmelden kannst, musst du eine gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung abschließen. Bist du an einem Unfall schuld, so deckt diese Versicherung die Schadenersatzansprüche des anderen bis zu einem festgelegten Betrag (Deckungssumme).

Grundsätzlich richtet sich die zu zahlende Prämie inklusive der motorbezogenen Versicherungssteuer nach Motorleistung und CO2-Ausstoß des Fahrzeugs, sowie deinem bisherigen Schadensverlauf. Dieses sogenannte Bonus-Malus-System bedeutet, dass unfallfreies Fahren die Prämie reduziert und Schadensfälle diese erhöhen.

Kaskoversicherung
Diese ist eine freiwillige Versicherung, die Schäden am eigenen Fahrzeug abdeckt. Möglich sind Teil- und Vollkasko. Beachte, dass üblicherweise ein Selbstbehalt von mindestens € 300,– besteht!

Vergleiche die Angebote der Versicherungsunternehmen. Zum Beispiel auf durchblicker.at
Achtung: Hast du die Versicherungsprämie nicht bezahlt, besteht kein Versicherungsschutz!

Was macht ein Auto im laufenden Betrieb eigentlich so teuer?

Die Ausgaben für den Kauf des Autos sind üblicherweise schon ein großer Brocken. Trotzdem: Ein erheblicher Teil der Kosten kommt erst nach der Inbetriebnahme auf dich zu.

Einmalige Kosten:

  • Kaufpreis des Autos
  • Zulassung (Infos: www.oesterreich.gv.at)
  • Ein- und Umbauten am Auto
  • Winterausrüstung
  • Erste Hilfe Set, Warndreieck, Warnwesten, Feuerlöscher, …

Laufende Kosten (kilometerunabhängig):

  • Versicherungen
  • Autobahnvignette
  • Service, Pickerl
  • Autopflege, Autowäsche
  • evtl. Garagenmiete, Parkgebühren, Strafen, …

Laufende Kosten (kilometerabhängig):

  • Wertverlust des Autos (kann man auch als Ansparrate fürs nächste Auto betrachten)
  • Treibstoff
  • Verschleißreparaturen
  • Reifen
  • Öl und andere Flüssigkeiten

Pannen und Reparaturen

Gerade wenn du ein Auto älteren Baujahres besitzt, kann es sinnvoll sein, Mitglied bei einem der Automobilclubs (www.arboe.at; www.oeamtc.at; www.vcoe.at) zu sein. Diese bieten kostengünstig Pannenhilfe und andere Leistungen an.

Autoreparatur-Tipps:

  • Reparaturen und Arbeiten vom Werkstätten- personal erklären lassen
  • Eintragungen ins Serviceheft veranlassen
  • Reparaturrechnung genau überprüfen und für etwaige Reklamationen aufbewahren.
  • Autounfall

Führe im Auto immer einen Unfallbericht mit, um einen Schadensfall dokumentieren zu können (kostenlos bei deiner Versicherung erhältlich).

Nur Blechschaden
Einen Schaden an Verkehrseinrichtungen (z.B. Verkehrsschilder) musst du der Polizei melden. Wird die Polizei zu einem Unfall geholt, bei dem die Unfallbeteiligten nicht verletzt wurden, ist eine sogenannte Blaulichtsteuer in Höhe von 36 Euro von dem, der die Polizei gerufen hat, zu bezahlen.

Personenschaden
Als Unfalllenker musst du auch bei nur geringen Verletzungen (z.B. Schürfwunden, Kopfschmerzen) von Beteiligten immer sofort die Polizei verständigen. Auch dann, wenn Verletzte sagen, dass es nicht nötig sei. Unterlässt du dies, kann es zu einer Anzeige wegen Fahrerflucht kommen!

Strafrecht
Unfälle können auch strafrechtliche Tatbestände darstellen (z.B. fahrlässige Körperverletzung). Es kommt dabei zu einem Strafverfahren. Wirst du schuldig gesprochen,können Geldstrafen oder auch Freiheitsstrafen verhängt werden. Auch Schmerzensgeldforderungen sind möglich.

Strafen beim Autofahren

Verwaltungsstrafen
Verwaltungsstrafen können in Form von Anonymverfügungen (per Post an den Zulassungsbesitzer) oder Organstrafverfügungen (direkt an den Fahrzeuglenker) verhängt werden. Werden diese Strafen nicht bezahlt, kommt es zu einem Verwaltungsstrafverfahren bzw. zur Anzeige.

Wird eine Geldstrafe nicht beglichen, so hat dies in letzter Konsequenz eine Ersatzfreiheitsstrafe zur Folge.

Alkohol/Drogen am Steuer
Grundsätzlich gilt man ab 0,5 ‰ im Blut als betrunken (Probeführerschein ab 0,1 ‰). Wird jemand betrunken oder unter Drogeneinfluss am Steuer erwischt, so sind hohe Verwaltungsstrafen zu zahlen. Eintragungen im Vormerksystem, kostenpflichtige Nachschulungen oder Führerscheinentzug können weitere Folgen sein.

Beachte: Verursachst du unter Alkoholeinfluss einen Unfall, so kann die Haftpflichtversicherung bis zu € 22.000,– von dir zurückverlangen.

Wie kann ich beim Autofahren sparen?

Sparen beim Autokauf
Wirklich großes Einsparungspotenzial bietet der Autokauf. Nicht nur der Preis des Autos ist dabei wichtig. Die Entscheidung für ein bestimmtes Auto hat auch Auswirkungen auf den Treibstoffverbrauch, die Höhe der zu zahlenden Versicherungsprämie oder die Reparaturkosten.

Sparen beim Fahren

  • Nutze, wenn möglich, öffentliche Verkehrsmittel zum Pendeln in die Arbeit. Monats- und Jahreskarten des Verkehrsverbundes sind besonders günstig (www.ooevv.at).
  • Kennst du andere Personen mit einem ähnlichen Arbeitsweg? Gründet eine Fahrgemeinschaft und teilt euch so die Kosten.
  • Beantrage, wenn möglich, direkt bei deinem Arbeitgeber die Pendlerpauschale. Dadurch verringert sich die Lohnsteuer.
  • Überlege jeweils, ob du im konkreten Fall wirklich dein Auto brauchst, oder ob du nicht mit dem Fahrrad oder zu Fuß genauso gut ans Ziel kommst. Das schont deine Geldbörse und die Umwelt. Und gleichzeitig tust du etwas für deine eigene Gesundheit.

Spritspartipps

  • möglichst wenig Gewicht mitführen, Dachträger nur wenn nötig
  • höchstmöglicher Reifendruck
  • Kurzstrecken vermeiden
  • niedertourig, gleichmäßig und
  • vorausschauend fahren
  • schnell hochschalten
  • runter vom Gas
  • Motor aus, sobald eine längere Stehzeit absehbar ist
  • Stromfresser sparsam verwenden

Umwelt
Ein Auto ist praktisch: Du bist unabhängig und mobil. Aber der Autoverkehr bringt auch Probleme mit sich: Abgase und Straßenbau belasten die Umwelt, schlechtere Luftqualität führt zu gesundheitlichen Problemen. Überlege, ob du nicht einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Gesundheit leisten möchtest, indem du (zumindest von Zeit zu Zeit) aufs Auto verzichtest.

Welche Alternativen zum Auto gibt es?

In vielen Situationen gibt es gute Alternativen zum Auto. Diese sind meist auch wesentlich günstiger.

Öffentliche Verkehrsmittel

Vor allem mit einer Jahreskarte, dem Jugendticket Netz, Ermäßigungen oder dem Klimaticket lässt sich hier viel Geld sparen. Darüber hinaus haben öffentliche Verkehrsmittel den Vorteil, dass man sich nicht selber auf den Verkehr konzentrieren muss und die Zeit für andere Dinge nutzen kann (Musik hören, schlafen, lesen, …). Auch der Zeitverlust ist oft nicht so groß, wie man glaubt. Darüber hinaus fallen auch die Suche nach einem Parkplatz und die Kosten für diesen weg.

Fahrrad/E-Bike

Kürzere Strecken lassen sich meist auch gut mit einem Fahrrad oder E-Bike gut zurücklegen. Nach einer ersten Anfangsinvestition in das Fahrzeug kostet der Betrieb und Erhalt sehr wenig Geld und hält gleichzeitig fit. Mit der richtigen Kleidung sind auch Wind und Wetter meistens kein Problem.

Roller oder E-Scooter

In der Innenstadt für die letzten Meter von Haltestelle bis Zielort eine praktische Möglichkeit schnell voranzukommen. Bei den Leih-Scootern sollte man aber die Kosten im Auge behalten. Bei regelmäßiger Nutzung kann da schon einiges zusammenkommen.

Zu Fuß gehen

Natürlich die günstigste Fortbewegungsart eignet sie sich aber nur für kurze Strecken.

Weitere Alternativen:

  • Fahrgemeinschaften
  • Mitfahrbörsen
  • Leihautos bzw. Car-Sharing
  • Taxi

Mobilitäts-Mix

Natürlich bietet sich oft auch ein Mix aus den oben genannten Varianten an. Auch wenn du ein Auto hast und die gesamte Strecke zum Beispiel mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht möglich ist, kannst du mit dem Auto zum Beispiel zum ersten Pendler-Parkplatz fahren und von dort bequem öffentlich weiterfahren. Am Zielbahnhof hast du vielleicht ein Fahrrad abgestellt und kannst von dort die letzte Meter bis zum Arbeitsplatz radeln.

Links zu weiteren Infos

Links zu E-Learning Angeboten der SCHULDNERHILFE OÖ

Kurse:

Links zu Unterrichtsmaterialien zum Thema

Skip to content